Workshop mit Ina-Maria Zentner (UiT)

Workshop „Spielräume schaffen – Wie wir unsere eigene Kreativität als wichtige Ressource im Unterricht nutzen können“

Spielerisches „Ausprobieren“, d. h. also Probehandeln, ist einer der wichtigsten Faktoren beim Erlernen neuer Kompetenzen, dennoch sieht sich das „Spielen“ heute wie nie zuvor mit großen Herausforderungen konfrontiert. In einer Kultur, in der „Fehltritte“ nicht nur mit dem Rotstift, sondern schon viel früher durch Blicke und Reaktionen der Gleichaltrigen geahndet werden, bleibt wenig Raum für „Ausprobieren und Irren“, nicht nur in Bezug auf den Spracherwerb, sondern vor allem auch auf den Selbstausdruck. Mitsingen, Theaterspielen, Lesen mit verteilten Rollen werden von jungen Lernenden ab einem gewissen Alter schlicht als „uncool“ eingestuft. Dies verdeutlicht, wie wenig Raum die Jugendkultur fürs Probehandeln zu geben scheint.

Bevor wir Lehrer*innen aber unsere Schüler*innen zum Mitspielen einladen können, müssen wir uns selbst fragen: Wie steht es um unsere eigene Spielkompetenz? Trauen wir uns, spontan eine 5-Minutenaktivität aus dem Ärmel zu schütteln? Macht es uns Freude, neue Ideen auszuprobieren, auch wenn wir nicht wissen, ob alles klappen kann? Oder stehen wir unter dem gleichen Präsentationsdruck, wie unsere Schüler*innen und halten uns dann doch lieber an Altbekanntes?

In diesem Workshop wollen wir uns gemeinsam auf die Suche nach dem geeigneten Nährboden fürs Spielen machen. Wir wollen in Gruppen die Stärken unserer eigenen Kreativität herausarbeiten und dabei verschiedene – für den Sprachunterricht relevante – Spielformen miteinbeziehen, von Improvisationstheater bis Kartenspiel. Wir wollen schauen, wie man mit wenig Aufwand bereits bestehende Spiele zielgruppenadäquat anpassen kann und Tipps & Tricks austauschen, um unseren Jugendlichen ein Stück des „sicheren Raumes“ zurückzugeben, der fürs Lernen so unabdingbar ist.

Bio

Ina-Maria Zentner hat an der MLU in Halle Sprechwissenschaft studiert. Ihre Liebe zu Skandinavien zog sie schon während des Studiums in den Norden, so dass sie ihre Masterarbeit im Bereich Phonetik in der L3 in Dänemark absolvierte. Seit 2016 lehrt sie an der UiT in Tromsø.

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