Spielfilme mit historischen Themen im Unterricht Deutsch als Fremdsprache
Spielfilme stellen häufig Abbildungen von historischen Epochen und Strömungen sowie Ereignissen oder historisch belegten Figuren dar. Sie sind Träger von Geschichts- und Erinnerungskulturen, in ihren Darstellungen sind sie dabei künstlerisch geformt. In den medialen Präsentationen von historischen Themen spielen Fiktionales und Faktuales zusammen. Die Filme arrangieren aus ihrer Entstehungszeit heraus Blicke auf Vergangenes und sind nicht losgelöst von dieser Tatsache zu betrachten. Viele, vor allem jüngere Menschen eignen sich „Geschichte“ u.a. anhand historischer Spielfilme im Internet oder Kino an.
Die Einbeziehung von Spielfilmen mit historischen Bezügen im Fremdsprachenunterricht ermöglicht nicht nur Einblicke in andere Erinnerungskulturen, sondern fordert implizit zum Vergleich mit der eigenen auf. Dabei sind die jeweiligen filmischen Angebote immer schon Modellierungen, Deutungen und Konstruktionen. Filme mit historischen Thematiken dürfen im Unterricht nicht als Quelle historischen Wissens betrachtet werden, sondern sollen immer auch auf ihre Deutungsrahmen und Inszenierungsstrategien hin hinterfragt werden.
Im Workshop stellt exemplarisch die sprach- und inhaltsbezogene Arbeit anhand von unterrichtsbezogenen und im Unterricht erprobten Beispielen mit Filmausschnitten und kurzen fiktionalen Formaten, die verschiedene Phasen deutschsprachiger Geschichte thematisieren, vor.
Das Wissen von historischen Aspekten und die Kenntnis ihrer medialen Darstellungen erweitern und vertiefen den Zugang zu Kulturen.
Bio
Tina Welke hat Sprachwissenschaft und Deutsch als Fremdsprache an der Uni Wien studiert, dort hat sie promoviert und war 2011-2013 Postdoc am Institut für Germanistik. Sie hat an verschiedenen Institutionen der Erwachsenenbildung gearbeitet, seit 2013 ist sie Koordinatorin und Lehrbeauftragte für Deutsch als Fremdsprache an der Diplomatischen Akademie Wien. Sie hatte und hat Lehraufträge am Institut für Germanistik der Universitäten Wien und Graz sowie am Postgraduate Center der Universität Wien. Ihre wissenschaftlichen Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sowie ihre Publikationen beziehen sich auf Filmbildung, Filmvermittlung und Ästhetisches Lernen.