In diesem Jahr hat das TYSKFORUM seinen Mitgliedern zum ersten Mal nicht nur eine, sondern zwei Studienreisen zur Auswahl angeboten. Wie jedes Jahr haben wir Teilstipendien zur Verfügung gestellt. Auf dieser Seite finden Sie Informationen und drei Berichte zu unserer Studienreise vom 19.-26. Juni nach Norddeutschland, die in Kooperation mit Deutschen Auslandsgesellschaft durchgeführt wurde. Informationen zur Kulturreise nach Weinsberg vom 04.-08. Mai 2016 finden Sie hier.
19.-26. Juni: Norddeutschland-Studienreise mit der DAG
Im Juni luden wir Sie gemeinsam mit der Deutschen Auslandsgesellschaft zu einer Norddeutschland-Studienreise ein, die nach Hamburg, Schwerin, Rostock, Lübeck und Bremen geführt hat. Bei dieser „Studienreise“ stand die fachliche Weiterbildung für aktive Deutschlehrende im Zentrum. Auf dem Programm standen Vorträge und Workshops zu didaktisch-methodischen Themen und aktuellen gesellschaftlichen Fragen (u.a. „Flüchtlinge in Deutschland“), Gespräche mit Parlamentariern und einige Museumsbesuche. An der Reise nahmen auch Mitglieder des finnischen Deutschlehrerverbandes und Deutschlehrende aus Estland, Polen und Russland teil.. Die Teilnehmerinnen hatten also reichlich Gelegenheit, sich kennenzulernen und einen Blick über den Tellerrand des Deutschunterrichts in Norwegen zu werfen.
Kurzbericht zur Studienreise „Nördliche Dimension Deutschlands“ – von Katharina Faber (Nøtterøy)
Die Studienreise für Deutschlehrer/innen aus Nord- Europa war ein absoluter Erfolg! Insgesamt trafen sich 30 Deutschlehrerinnen aus Russland, Polen, Estland, Finnland und Norwegen in Hamburg, um gemeinsam Norddeutschland zu entdecken. Mit einem Reisebus sind wir kreuz und quer durch Norddeutschland gefahren, mit Halten in Schwerin, Rostock, Lübeck und Bremen. Als Hauptthema wurde die Flüchtlingssituation Deutschlands behandelt, mit Vorlesungen von sowohl Politikern als auch von Mitarbeitern des Flüchtlingsrats. Die Vorlesungen endeten in sehr interessanten Diskussionen. Es wurden sowohl vor Ort als auch im Bus Vorträge gegeben, mit den Themen politische Parteien, Musik im Unterricht, Stationenlernen, Umgangssprache im Unterricht, Internationale Zusammenarbeit und allgemeine Gesellschaftskunde. Wir haben auch Sehenswürdigkeiten besucht, wie das Schweriner Schloss, die U-Haft der Stasi in Rostock, das Willy- Brandt- Haus in Lübeck und die Kunsthalle in Bremen. Vor Ort wurde auch in jeder Stadt ein Stadtrundgang mit sehr tüchtigen Stadtführern angeboten. Abends haben wir gemeinsam gegessen, bevor der Tag mit geselligem Zusammensein abgeschlossen wurde. Zusammengefasst war es seine sehr lehrreiche und interessante Studienreise mit variiertem und hoch aktuellem Programm. Aufgrund der verschiedenen Nationalitäten der Teilnehmerinnen wurde hauptsächlich nur Deutsch gesprochen und internationale Kontakte wurden geknüpft, die in der Zukunft weiter gepflegt werden.
Bericht zur Studienreise nach Norddeutschland im Juni 2016 – von Lina Snoek (Oslo)
Liebe KollegInnen im Tyskforum,
im Juni habe ich das Glück gehabt, an einer sehr interessanten und lehrreichen Studienreise durch Norddeutschland teilnehmen zu dürfen. Etwa 30 Teilnehmerinnen (nur Frauen! Ganz zufällig…) aus Norwegen, Finnland, Estland, Polen und Russland haben zusammen Hamburg, Schwerin, Rostock, Lübeck und Bremen besucht. Überall haben wir Führungen bekommen, viel Geschichte gelernt und über aktuelle Themen gesprochen. In Hamburg und Bremen haben wir das Parlament besucht und mit Parlamentariern über die lokale Flüchtligspolitik gesprochen. Außerdem haben wir verschiedene Workshops besucht und gute Tipps für den Unterricht bebekommen. Einiges habe ich schon erfolgreich im Unterricht ausprobiert!
Die Stimmung war ganz vom ersten Tag freundlich, sozial und einschließend, und wir haben zusammen viel diskutiert und gelacht. Ich fand es allerdings sehr interessant, wie verschieden die Teilnehmer der verschiedenen Länder die Geschichte interpretierten, besonders beim Besuch in der ehemaligen DDR.
Die Studienreise war sehr interessant, lehrreich und sozial, und ich fühle mich wirklich privilegiert, daran teilgenommen zu haben. Unsere Reiseführerin Julia war sehr professionell, kenntnisreich und hilfsbereit, und ich fand alles sehr gut geplant und organisiert. Ich kann die Reise nur empfehlen. Wenn Sie die Möglichkeit bekommen, nächstes Jahr an einer Studienreise dieser Art teilzunehmen, sollten Sie nicht zögern!
Bericht zur Studienreise „Nördliche Dimension“ von Ann-Kristin Vike (Eresfjord)
Ende Juni durfte ich mit vielen netten Kolleginnen nach Norddeutschland auf eine Studienreise fahren. Ich war gespannt, als ich meine Bewerbung geschrieben hatte und habe mich sehr gefreut, als ich reisen durfte.
Die Reise hat in Hamburg angefangen. Da haben wir unsere Reiseleiterin getroffen, Julia Birnbaum-Crowson. Sie war sehr gut vorbereitet und hat darauf aufgepasst, dass wir die Woche sehr viel lernten und erlebten. Martin Herold hat uns auch begrüßt und uns später in der Woche Lübeck gezeigt. Wir haben da auch die anderen Teilnehmer der Reise getroffen. Wir waren insgesamt 32 Teilnehmer aus Russland, Finnland, Polen, Estland und Norwegen. Gerade diese Mischung der Nationen hat der Reise eine tiefere Dimension hinzugefügt. Es war sehr interessant, mit Kolleginnen aus verschiedenen Ländern Erfahrungen zu teilen. Außerdem hat es uns auch dazu „gezwungen“, Deutsch zu reden- es waren ja so viele nette Frauen dabei, mit denen wir uns sonst nicht hätten unterhalten können!
Zurück zum Programm. Unsere Reise hat, wie gesagt, in Hamburg angefangen, danach sind wir weiter nach Schwerin, Lübeck, Rostock und Bremen gefahren. Wir durften also „ganz“ Norddeutschland sehen! Die Tage waren sehr intensiv. Wir konnten in dieser Woche wirklich viel erleben und sehen. Wir hatten viele Vorlesungen, besonders nützlich fand ich die Vorlesung darüber, wie man Lieder im Unterricht einsetzen könnte. Da habe ich viele Ideen erhalten! Die Vorlesung „Schatten der Vergangenheit- Vorschläge für den Umgang mit Zeitgeschichte im DaF-Unterricht“ war auch sehr interessant. Deutschland hat ja eine sehr stürmische Geschichte! Wir haben auch in jeder Stadt Stadtführungen bekommen. Es war sehr schön, mehr von Deutschland sehen zu dürfen. In Schwerin hat das Schweriner Schloss besonderen Eindruck gemacht, in Rostock die ehemalige Untersuchungshaft der Stasi. Unsere Guides hat es wirklich geschafft, die Geschichte lebendig zu machen.
Das Thema „Flüchtlinge in Deutschland“ ist zurzeit in Europa allgemein sehr aktuell und deswegen war es auch ein wichtiges Thema für unsere Reise. Wir haben zum Beispiel in Hamburg sowohl an einer Führung durch das Rathaus, als auch an einem Vortrag und einer Diskussion über die Flüchtlingskrise und die Lage der Flüchtlinge in Deutschland teilgenommen. In Schwerin haben wir das Thema mit Mitarbeitern des Flüchtlingsrats besprochen. Es war sehr interessant, das Thema nicht nur aus offizieller politischer Sicht dargestellt zu bekommen, sondern auch das nuanciertere Bild des Flüchtlingsrats kennenzulernen. Die Diskussionen waren auch wegen der verschiedenen Herkunftsländer unserer Gruppe sehr interessant!
Ich bin sehr froh darüber, dass ich an dieser Studienreise teilnehmen durfte. Eine solche Reise gibt sehr wertvolle Erfahrungen und Bekanntschaften. Ich hoffe, dass ich wieder irgendwann die Gelegenheit dazu bekomme, mitzukommen. Ich möchte auch alle KollegInnen, die sich für Deutschland, die deutsche Sprache, deutsche Geschichte und Gegenwart interessieren, unbedingt dazu auffordern, sich zu bewerben, wenn sie die Möglichkeit bekommen!